Was Corona für Alleinunterhalter bedeutet

Wer hätte das gedacht? Noch zum Jahreswechsel ist der Kalender voll mit Auftritten, und schon wenige Wochen später steht das Telefon nicht mehr still wegen der vielen Absagen. Dieses Schicksal ereilte nicht nur die zahlreichen Alleinunterhalter, sondern auch die DJs, Sänger und andere Entertainer. Sänger konnten nicht mehr singen, Zauberer nicht mehr zaubern und selbst Schauspieler nicht mehr auf die Bühne gehen, weil das Publikum nicht mehr in den Saal durfte. Schuld an der Situation: Eine Sache namens „Corona“, die noch heute die Presse beherrscht wie nichts anderes zuvor. Man hat nicht nur das Gefühl, es ist auch tatsächlich so, dass außer dieser Virusgeschichte kaum noch etwas berichtet wird. Was machen „die da oben“ eigentlich noch? Sicher gibt es ja nach wie vor Entscheidungen zu treffen …

Derweil drehen oben genannte Berufsgruppen, also auch wir Alleinunterhalter weiter Däumchen. Klar, es gibt auch Corona-Gewinner. Die Intonation beispielsweise, weil man endlich Zeit hat, an ihr zu arbeiten. Auch kann man seine Spieltechniken verfeinern. Beides ist fürs „Alleinunterhaltern“ wesentlich. Jedoch hat auch das Üben seine Grenzen, denn irgendwann will man ja wieder zeigen, was man gelernt hat.

Erlösung per Telefon – Alleinunterhalter „wanted“!

Die Erlösung kam schließlich in Form eines Anrufs mit der freundlichen Nachfrage eines zukünftigen Kunden, der wissen wollte, ob der Alleinunterhalter-Auftritt denn wie ausgemacht am geplanten Termin stattfinden wird. Ich war perplex: Ich soll auftreten, trotz Corona? Ja, hieß es am anderen Ende der Leitung, der Wirt habe nun Hygieneauflagen herausgegeben und das Amt genehmigte Veranstaltungen, wenn diese Auflagen eingehalten werden.

Soll heißen: Tanzen darf nur gemeinsam, wer auch gemeinsam wohnt. Das macht jegliche Tanzspiele mit Tanzpartnertausch von vornherein unmöglich. Aber sei’s drum. Endlich wieder spielen! Als Alleinunterhalter aus Leidenschaft stimmt mich das froh.
Einen Mundschutz muss ich hinter meinem Keyboard wohl auch nicht tragen, denn sonst würde es zwar ein sehr musikalischer Abend werden, jedoch kein besonders stimmungsvoller – so ganz ohne Gesang. Aber ich lass mich überraschen. Wer weiß, wie sich die Lage bis zu besagtem Tag entwickelt! Kann ja sein, dass „die da oben“ wieder alles zu machen.

Angst vor der Quarantäne?

Vor allem bin ich gespannt, wie der Abend verlaufen wird. Werden sich alle Gäste trauen, zu kommen? Manche haben Angst, sich anzustecken. Wieder andere fürchten, allein aufgrund der Anwesenheitsliste ins Visier zu geraten – wenn bei einem der Gäste ein Corona-Test positiv ausfällt, müssen wohl alle zwei Wochen zu Hause bleiben. Quarantäne! Bei mir würde eine solche keine Auswirkungen haben, außer dass ich nicht mehr selbst einkaufen gehen kann: Weitere Spieltermine habe ich in diesem Jahr nicht mehr. Alles abgesagt, wirklich alles. Nichts mehr übrig.

Wohl dem, der neben dem Alleinunterhaltern noch einen “richtigen” Job ausübt! Und das tue ich. Im Home Office zwar, aber auch das ist ja sicher bald vorbei. So viel sei verraten, mein Hauptberuf hat nicht einmal ansatzweise etwas mit Musik zu tun.
Was die Alleinunterhalter-Auftritte betrifft, bleibt die Hoffnung auf Silvester. Auch dieser Termin wurde mir bereits im Frühjahr abgesagt, aber wenn sich die Lage wieder einigermaßen normalisiert, besteht noch Hoffnung – dass es wieder eine Nachfrage gibt nach Alleinunterhaltern und anderen Entertainern!

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